Skip to main content
  • Kolumne des Monats

Kienbaum-Vergütungsreport 2017: So haben sich die Einkommen der Krankenhausärzte in der Radiologie entwickelt

Arztgehälter in der Radiologie an deutschen Krankenhäusern [Februar 2018]

Die Grundgehälter der Krankenhausärzte in der Radiologie sind in 2017 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 3,3% gestiegen, die der Chefärzte im Schnitt um 2,3%. Dies sind Ergebnisse des Kienbaum-Vergütungsreports 2017 „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten in Krankenhäusern 2017“. In die Studie sind Daten von 143 Krankenhäusern mit Vergütungsinformationen zu 651 nicht-ärztlichen Funktionen sowie 2.328 Ärztinnen und Ärzte eingeflossen.

Jahresgesamtvergütung der Chefärzte in der Radiologie

Mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 338 Tsd. € gehören Chefärzte in der Radiologie zu den Spitzenverdienern in Krankenhäusern.

Kolumne 12 2017 Spannen Chefarztgehlter nach Fachabteilungen 2017

Quelle: Kienbaum Vergütungsreport „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten 2017“

Ihr durchschnittliches Jahreseinkommen liegt 17% über dem Durchschnitt aller Chefarztgehälter in Krankenhäusern. Wie das Ranking der Chefarztgehälter der Fachrichtungen Innere Medizin, Radiologie, Chirurgie, Anästhesie und Intensivmedizin, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Pädiatrie zeigt, ist die Spanne der Arztgehälter in der Radiologie mit am größten, sie reicht von 148 Tsd. € (unteres Quartil) bis 418 Tsd. € (oberes Quartil).

Das „untere Quartil“ mit einem Arztgehalt 148 Tsd. € bedeutet, dass 25% der Chefärzte in der Radiologie mit ihren Jahresgehältern noch unter 148 Tsd. € (unteres Quartil) liegen, aber ebenfalls 25% haben mehr als 418 Tsd. € (oberes Quartil) in 2017 erzielt. Der Median gibt an, dass jeweils 50% der Chefärzte in der Radiologie mehr bzw. weniger als 239 Tsd. € verdient haben. Der Durchschnittswert von 338 Tsd. € liegt deshalb so weit über dem Median, weil er von einigen sehr hohen Einkommen des oberen Quartils, die noch deutlich über 418 Tsd. € liegen, nach oben gezogen wird.

Die Grundgehälter der Chefärzte in der Radiologie belaufen sich im Schnitt auf 121 Tsd. € p.a., die variablen Vergütungen liegen im Schnitt bei 164 Tsd. € und die Einkünfte aus Nebentätigkeiten durchschnittlich bei 183 Tsd. €.

Variable Vergütung der Chefärzte in der Radiologie – ist vor allem Verhandlungssache

Die variablen Vergütungen der Chefärzte variieren sehr stark, je nachdem ob sie aus Privatliquidationen oder einer anderen Form der variablen Vergütung erzielt wurden. Ihre durchschnittliche Höhe ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Kolumne 02 2018 variable Vergtung Chefrzte Radiologie

Quelle: Kienbaum Vergütungsreport „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten 2017“

Die Ausgestaltung der variablen Vergütung hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Während der Anteil der Privatliquidationen rückläufig ist, nehmen die anderen Formen immer mehr an Bedeutung zu. Die absolute Höhe der variablen Vergütung ist im Zuge dieser Entwicklung abnehmend, was ein Vergleich nach Vertragsalter zeigt. Im Durchschnitt erzielen Chefärzte (aller Fachrichtungen) mit alten Verträgen ca. 250 Tsd. € mehr aus ihrer variablen Vergütung als ihre Kollegen mit neuen Verträgen.

Lesen Sie hierzu auch: Ergebnisse des Kienbaum-Vergütungsreports 2017: Chefarztgehälter in deutschen Krankenhäusern

Jahreseinkommen der Oberärztinnen und Oberärzte in der Radiologie

In der folgenden Tabelle sind die Jahreseinkommen der Chefärzte und der Oberärzte der Radiologie an deutschen Krankenhäusern mit ihrer Schwankungsbreite dargestellt. Für die Fachärzte und Ärzte in Weiterbildung werden Durchschnittswerte über alle medizinischen Fachabteilungen im Krankenhaus genannt.

Kolumne 02 2018 Jahreseinkommen KH rzte Radiologie
Quelle: Kienbaum Vergütungsreport „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten 2017“

Die Oberärztinnen und Oberärzte in der Radiologie erhalten ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 121 Tsd. €. Die variablen Vergütungen betragen im Schnitt 14 Tsd. € und die Einkünfte aus Nebentätigkeiten 4 Tsd. €. Die Vergütungen aus Ruf- und Bereitschaftsdiensten liegen im Durchschnitt bei 15 Tsd. €. Insgesamt erzielen die Oberärztinnen und Oberärzte in der Radiologie damit ein Durchschnittseinkommen, das etwa 10 Tsd. € unter dem Einkommensschnitt aller Oberärztinnen und Oberärzte in deutschen Krankenhäusern liegt.

Bei den Jahreseinkommen der Fachärzte und Ärzte in Weiterbildung fallen weder variable Vergütungsbestandteile noch Nebentätigkeiten ins Gewicht. Sie erhalten im Schnitt je 2 Tsd. € p.a. aus diesen Vergütungsbestandteilen.

Die Jahreseinkommen von Chefärzten und auch Oberärzten in der Radiologie an deutschen Krankenhäusern können also deutlich unterschiedlich ausfallen. Dabei sind insbesondere die variablen Vergütungsanteile Verhandlungssache. Zur Unterstützung bei Gehaltsverhandlungen kann eine professionelle Karriereberatung sinnvoll und sehr effektiv sein.

Ihre
Andrea Piro